Wie beziehungsfähig schätzen Sie sich in Ihrem beruflichen Umfeld ein?
Treffen Sie morgens Menschen, oder Mitarbeiter, oder Ihre Chefin?
Beziehen Sie sich auf Menschen oder auf Rollen, Positionen und einen Status von sich selbst und anderen?
Manchen von uns fällt es schwer z.B. die Rolle des Abteilungsleiters für uns selbst oder jemand anderen loszulassen, weil wir so identifiziert sind im Positionsdenken, dass wir uns nur darauf beziehen und uns auch nur dann wohl fühlen, wenn wir die Verpackung sehen und uns damit sicher fühlen. Wir werten uns und andere damit auf, glauben daraus Sicherheit und Souveränität für unsere Handlungen abzuleiten, so nach dem Motto: „Nur als Chef können wir etwas bewegen, oder verändern.“ Und damit rechtfertigen wir unsere eigene Faulheit bei uns selbst anzufangen und Initiative zu zeigen unabhängig von unserer Position und in unserem Umfeld Dinge zu bewegen.
Für manche von uns ist genau das Gegenteil der Fall: Es fällt uns schwer Rollen und Positionen zu akzeptieren und kämpfen gegen sie an. Auch das weist auf eine Überbewertung von Ämtern hin, die mit viel Energieaufwand aussichtslos bekämpft werden.
In beiden beschriebenen Fällen wirkt immer noch die Identifikation mit der äußeren Erscheinungsform. Zu lernen gilt es uns selbst und das Gegenüber als Menschen in seiner inneren Würde und Größe zu sehen, auch wenn derjenige zu dem Reinigungsteam gehört, oder sie der Vorstand einer großen Firma ist.
Welches ist der Kern in der Begegnung? Was passiert in den wenigen Sekunden des Blickkontakts? Haben wir eine Haltung der Ebenbürtigkeit, oder fühlen wir das Schwanken zwischen oben und unten, zwischen sich schlechter oder besser fühlen, zwischen Minderwertigkeit und Arroganz?
Unsere innere Stabilität ist ganz nah mit der Haltung und der ständigen Erfahrung von Akzeptanz verbunden. Wenn wir dieses Grundgefühl in der Vielfalt der Situationen und Begegnungen des Alltags aufrechterhalten können, setzen wir uns automatisch auf den inneren authentischen Platz unserer Souveränität.
Inspirierende Grüße
Uschi Hedwig